es weihnachtet immer mehr…

und da fällt es auch  wieder Menschen ein, ihre alten Tiere zu entsorgen. Wozu den Weg ins Tierheim machen, nur weil man es nicht mehr will, wenn es doch weitläufige, lauschige Parkanlagen gibt, wo einen niemand sehen wird und deshalb nicht dumm anguckt und fragt warum – das Tier wird zwar höchstwahrscheinlich lebendig auch nicht mehr gesehen, aber naja, so sagt wenigstens keiner, man wäre herzlos.

Frohe Weihnachten!

Blinder Pudel „Flocky“ im Schnee ausgesetzt

Berlin (dpa/bb) – Spaziergänger haben einen blinden und fast tauben Pudel im tief verschneiten Park Wuhlheide im Stadtteil Oberschöneweide entdeckt. Wie der Berliner Tierschutzverein am Mittwoch mitteilte, war das rund 13 Jahre alte Tier bereits am vergangenen Freitag bei eisigen Temperaturen angebunden gefunden worden. Die alarmierte Polizei übergab den Hund an das Tierheim. Dort wurde «Flocky» erst mal gebadet. Er zeige Appetit und komme mit seiner Blindheit gut zurecht, hieß es. Der Tierschutzverein verurteilte das Verhalten der Besitzer als grausam und kaltblütig. Ähnliche Vorfälle habe es auch im vergangenen Winter immer wieder gegeben.

12 Kommentare zu “es weihnachtet immer mehr…

  1. Es kann zwar durchaus echte Gründe geben, warum man ein Tier nicht mehr halten kann – selber alt, unversehene Behinderung (ja, man kann z.B. in den Rollstuhl kommen, ehe man ahnt) oder Allergie (auch das kann spontan auftreten nach beschwerdefreien Jahren). Aber das alles hindert niemanden, sich um eine gute Unterbringung des alten Hausgenossen zu kümmern.
    Hier hat wohl jemand die Anhänglichkeit eines Tieres lange Zeit genossen, und als mit dem Tier kein Staat mehr zu machen war, es weggeworfen. Sehr ekelhaft!

  2. Liebe Tierschützer
    Was dem armen Tier passiert ist, bedarf keinerlei Worte.
    Was der Mensch sich alles erlaubt, ist so grausam, dass man dies in Worte nicht beschreiben kann.
    Da ich sehr lange im Tierschutz tätig bin, kreide ich auch den Tierheimen eine Mitschuld an.
    dort verlangt man eine hohe Summe an Abgabengebühren, die sich manche Leute nicht leisten können und immer wieder zu diesen Mittel greifen.
    Tierheime werden staatlich unterstützt, warum eine Abgabegebühr.
    Die sind noch ekelhafter, als die Leute, die ihre Tiere nicht mehr versorgen können.
    LG Rike 13 Katzennothilfe Kitty

  3. Staatliche Unterstützung für Tierheime – ich weiß nicht, wie das in anderen Bundesländern ist, in Berlin gibt es keine, das muss über die Tierschutzbeiträge finanziert werden.
    Schon in 2004 gab es da ein Eklat um die Finanzierung, ich hab den Tagesspiegelartikel sogar gefunden:

    http://www.tagesspiegel.de/berlin/verbissener-streit-im-tierheim/561434.html

    Ich kreide dem Menschen auch nicht an, dass er den Hund nicht mehr wollte, ich kreide ihm an, dass er ihn in einem riesigen weitläufigen waldähnlichen Park
    bei Minusgraden den Hund aussetzte. Claudias Vermutungen kann ich voll verstehen, aber solche Leute schleichen sich nicht bei Wind und Wetter in eine 120 Hektar große Parkanlagen, eher betteln die, dass die Abgabegebühr von 60 € in Raten bezahlt werden kann.
    Hier war jemanden der Hund die Mühe nicht wert.
    Für die Fundhunde gibt es etwas staatlichen Zuschuss, für die abgegebenen Hunde gibt es keinen Zuschuss – versorgt müssen sie alle werden und den Tierarzt braucht auch fast jeder dieser Hunde.
    http://www.berlinonline.de/berliner-kurier/berlin/die_traurigen_hartz-iv-_hunde_von_berlin/303813.php

  4. So wie ich weiß, gibt es ein bestimmten Betrag im Jahr für die Hunde im Tierheimen.
    Egal ob Abgabetiere oder Fundtiere .
    Tierheime finanzieren sich über Spenden, Vermittlungbebühren ( die nicht gerade wenig sind )
    Katzen 120 Euro Hunde ca 260 bis 300 Euro und staatliche Zuschüsse.
    Ich meine nur, wenn es diese Abgabegebühren nicht geben würde, dann würden die Leute auch nicht den Weg dorthin scheuen und diese Tiere einfach aussetzten.
    In den 70 Jahren hat es diese Abgabegebühr auch nicht gegeben. Da hatten wir nicht dieses Problem mit den vielen Katzen.
    Aber man kann hin und her überlegen.
    Wir haben nun mal die Finanzkriese und alles ist kaum noch bezahlbar. Am schlimmsten leiden die Tiere.
    LG Rike13

  5. Liebe Rike, ich weiß jetzt nicht, woher Du diese Info hast, ist vielleicht in Deinem Bundesland so geregelt. Leider ist es nicht bundesweite Wirklichkeit. Wird auf städtische bzw. kommunaleTierheime passen, aber viele Tierheime sind nicht in kommunaler Verwaltung, das sparen die sich ja gerne, die privaten Tierheime arbeiten aber zwangsläufig kommunale Belange mit ab. Deshalb gab es ja auch die Tierschutzdemo vor dem Bundesrat im September, ich hatte da einen Bildbericht auf you tube eingestellt, mal suchen gehe…

    Dass ein Tierheim so behördlichen Charakter bekommt, auf Vorschriften pocht und so, ja, ist unangenehm. Aber größere Vereinigungen, die mit Geldern anderer Leute arbeiten, haben eben das Problem der notwendigen Transparenz und sind dadurch in ihrer Flexibilität etwas eingeschränkt.
    So wie mit dem Hund aus dem Beitrag verfahren wurde – dafür gibt es KEINE Entschuldigung, gar keine. Selbst wenn der einzige Besitzer völlig verarmt ist, dazu hochkrank und im ersten Jahr die teure Medikamentenzuzahlung trotzdem leisten muss, dann kann man wenigstens ein überlegtes,das Überleben garantierendes Aussetzen erwarten. Das hier war boshaft. Und ich frag mich, was das für Leute sind, die so ticken. Ist ja leider nicht einmalig sowas.

  6. Die Idee, in Tierheimen einen Euro Eintritt zu verlangen und eine sehr moderate Abgabebühr (in dem Tsp-Artikel steht etwas von 15 bis 20 Euro), finde ich sehr gut! Wer in ein Tierheim geht, um sich einen neuen Hausgenossen zu suchen, weiß ja, daß er zur Haltung auch Geld braucht – und zwar erheblich mehr als einen Euro. Und ein Mensch, der sein Haustier weggeben muß, wird ihm doch in aller Regel noch das „Taschengeld“ von 20 Euro (also z.B. gutem Trockenfutter für drei bis vier Wochen) auf den Weg geben.
    Nur Leute, die ihr Tier gar nicht mehr mögen und es aus Überdruß wegschaffen, können sich dadurch abhalten lassen. Aber die werden ja leider sowieso eher aussetzen als sich ins Tierheim bemühen.

  7. Dazu fehlen mir die Worte. Man kann über die Beweggründe diskutieren ohne Ende, aber diejenigen, die solch ein hilfloses Geschöpf mit Absicht im Nimmerland an einen Baum binden, die gehören verfolgt und bestraft, wie jeder andere auch. Ob Kindesmißbrauch oder Mord, oder oder. Warum wird das bei Tieren als gegebene Bagatelle angesehen?

  8. Hallo Claudia,
    das wäre wirklich wünschenswert. Aber Theorie und Praxis scheinen irgendwie immer zwei verschiedene Paar Schuhe zu sein, wenn man sich so manch ein Gerichtsurteil anschaut. Ich glaube außerdem kaum, dass jetzt umfassende Ermittlungen nach den ehemaligen Haltern eingeleitet werden.
    Eigentlich gibt es doch nur eine Art von Verbrecher, die konsequent verfolgt und genauso hart bestraft werden: Die sogenannten Steuersünder.

    Zu dem Fall an sich kann ich nur sagen: Selbst, wenn Tierheime einem die persönliche Abgabe schwer oder unangenehm machen, kann man das Tier dann immer in der Nähe aussetzen, damit es gefunden und entsprechend versorgt wird. Wer auch immer Flocky da ausgesetzt hat, wollte ihn scheinbar für immer loswerden.

    Ich kann mir das anders nicht erklären. Wie Bettina schon schrieb: Frohe Weihnachten …

  9. Ich persönlich sehe das bestimmt nicht als Bagatelle, doch es gibt Millionen Fälle, wie von Christine beschrieben, wo sich niemand mehr kümmert und wo es immer eine Stelle zur Entsorgung gibt. Es hat viel zu lange gedauert, bis Tiere überhaupt im Grundgesetz erwähnt wurden.
    Dieses Tier hat großes Glück gehabt und kam im Tierheim unter. Das war es und „Fall“ Flocky ist erledigt.

    Wer wird den unbekannten Halter suchen wollen und wie soll er jemals gefunden werden?
    Es geht kein Polizeibeamter auf Spurensuche, noch wird ein Halter aufgrund einer zweiten „Tat“ jemals überführt werden.

    Deshalb regt solch ein Thema zur Diskussion an, was gar nicht schlecht ist, zumal in diesem Beispiel ein Tier (dem Himmel sei dank) überleben konnte.

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